Bauch weg – die geschichte
Die Vorgeschichte von Bauch weg.
Bereits seit Jahren habe ich das Problem, das mein Bauch weg muss. Täglich stand ich nackt vor dem Spiegel und betrachtete das Wachsen meines Bauches. Wie kann das sein, dass so ein Körperteil soviel Eigenenergie entwickelt und mir jeden Millimeter Wachstum so vor Augen führt? Um meinen Nabel herum platzierten sich immer mehr kleine Fältchen. Bald sah es aus, als ob sich mein Nabel zu einem Mund formiert und mich hämisch angrinst. Warte nur, dachte ich, diesen fiesen Ausdruck werde ich dir schon austreiben. Natürlich hatte ich schon längst registiert, dass ich im Grunde genommen selbst an der ganzen Misere schuld war. Nur will man sich das selten wirklich eingestehen. Das Essen schmeckt mir einfach viel zu gut. Meine Mutter ist eine hervorragende Köchin und sie wäre die Letzte, die zu mir sagen würde, dass mein Bauch weg muss. Sie ist noch vom alten Schlag und findet es gut, wenn ihre Tochter rundherum gut genährt aussieht.
Der Entschluss, den Bauch weg zu trainieren.
Gerade, als mich mein Bauchnabel früh morgens im Bad, wieder so rotzfrech auslachte, passierte es. Ich fasste unabänderlich den Entschluss, diesen hässlichen Bauch mit allen Mitteln weg zu trainieren. In der Mittagspause lief ich schnurstracks zum nächsten Fitnessstudio und meldete mich an. Nicht einmal der hohe Preis für die Mitgliedschaft pro Jahr, konnte mich abschrecken. Das war immer so mein Argument gewesen, um mich vor diesen Folterinstrumenten zu retten. Insgeheim wollte ich ja nie abnehmen und ich suchte jeden Vorwand, um die Sache nicht angehen zu müssen. Egal, jetzt war es sowieso zu spät. Ab sofort würde ich in jeder Mittagspause eine Stunde lang auf diesen Fitnessgeräten trainieren, bis der Arzt kommt. Das war ich mir schuldig und das war ich mir wert. Meine Freundin Susanne war mächtig stolz auf mich, denn das hätte sie von mir Jammerlappen nie erwartet. Das wiederum erfüllte mich selbst voller Stolz und Ehrgeiz und so zog ich meinen großen Plan voll durch.
Mit Erfolg ist der Bauch weg.
Mein Fleiß und meine Disziplin waren von Erfolg gekrönt. Die schlechten Zeiten und die Gedanken, dass der Bauch weg muss, sind zum Glück jetzt vorbei. Ein Gang ins Badezimmer wird nicht mehr zur Tortur. Jetzt lacht mich mein Nabel nicht mehr aus, sondern an. Der Bauch ist vom Umfang her so geschrumpft, dass ich wieder meine Zehennägel selbst lackieren kann. Als der Bauch noch da war, musste ich immer meine Freundin um diesen Freundschaftsdienst bitten. Susanne hat mich sogar zu einer kleinen Wochenendreise eingeladen. Sie wollte damit zum Ausdruck bringen, dass sie stolz darauf ist, dass ich so viele Kilos abgespeckt habe. Das hat mich direkt zu Tränen gerührt und ich wusste sie als Freundin noch viel mehr zu schätzen.